Bericht einer Schülerin: Treffen der Generationen - die 9. Klassen der WLRS im Franz-Kast-Haus

Am 29.02.2016 bin ich mit meiner MUM-Klasse ins Franz-Kast-Haus, einem Seniorenhaus in Ettlingen gegangen, das zur AWO gehört, weil wir im Unterricht momentan das Thema „Älter werden“ behandeln. An jenem Tag waren wir eine sehr kleine Gruppe, die aus Sonia, Michelle, Frau Steiner und mir bestand, da der Rest entweder krank war, oder im Krankenhaus lag. Wo genau das Seniorenhaus lag, wusste ich nicht. Zwar kannte ich es vom Sehen, aber richtig einordnen konnte ich es nicht. Wie es in einem Altenheim aussieht, wusste ich natürlich aus Filmen und Büchern, aber sonst war ich noch nie in einem, da alle meine Omas noch Zuhause leben. Zu allererst trafen wir im Versorgungszentrum ein und wurden von einer netten Frau empfangen, die Altenpflegerin ist.

Sie brachte uns in ein Zimmer, in dem ein großer Tisch mit Stühlen und Getränken stand. Wir nahmen Platz und die Frau teilte uns zwei Kataloge aus. Einen, in dem die AWO erklärt ist und einen, in dem der Beruf des Altenpflegers näher beschrieben wird. Als erstes erklärte sie uns, was wir alles machen würden im Laufe des Vormittags. Dann ging sie mit uns den AWO-Katalog durch. Dort sind die Standorte, Leiter, Einrichtungen und Dienstleistungen erklärt. Nachdem das vorbei war, erzählte sie schnell noch ein paar Dinge über den körperlich anspruchvollen Beruf Altenpfleger. Schließlich führte sie uns durch das Haus. Es besteht aus einer Teilzeitstation, auf der die älteren Leute nur zeitweise z.B. für zwei Monate kommen, weil sich niemand um sie kümmern kann, einer vollstationären Station, einer Demenz-Station und einer Tagesstätte, „Senta“.Auf einer der Stationen wohnte sogar eine Katze. Auf allen Stationen sahen die Alten sehr zurieden aus, sie aßen, saßen zusammen oder lasen Zeitung. In jeder der Stationen gab es einen Gemeinschaftsraum und eine kleine Küche. Auf der Demenzstation war es doch ziemlich gruselig. Die Menschen liefen mechanisch, still und mit leeren Augen durch die Gegend. Sie nahmen nichts mehr wahr. Die Station ist deswegen auch gut gesichert und die Tür mit einem Code abgesperrt. Auf den einzelnen Zimmertüren waren Symbole, z.B. ein Eiffelturm, etwas, das die Menschen mit sich in Verbindung bringen, damit sie ihr Zimmer wiederfinden können. Eine Frau lief die ganze Zeit immer nur geradeaus, eine andere verfolgte uns. Es war eine schockierende aber auch interessante Erfahrung. Zwischendurch gingen wir auf eine Dachterrasse, von der aus man über Ettlingen sehen kann. Danach gingen wir noch einmal in das Zimmer vom Anfang und stellten Fragen zur Demenz. Später, gegen 11:00 Uhr machten wir uns ohne die Frau auf den Weg zur Seniorengymnastik. Die Senioren saßen alle in einem Stuhlkreis, manche auf Stühlen, andere im Rollstuhl und machten mit einer Frau, die den Kurs leitet, Übungen.Wir setzten uns dazu und machten mit. Es waren vor allem Übungen für Schultern, Beine und Gelenke. In einer Pause verteilten wir Getränke an die Senioren und sammelten diese auch wieder ein.

Zum Schluss fingen die Senioren an Lieder zu singen, was ziemlich unterhaltsam war. Nachdem die Senioren weggebracht wurden, aßen wir zu Mittag. Es gab Spaghetti mit einer Soße und Käse. Die Frau und zwei Pfleger setzten sich zu uns und erzählten von ihrem Beruf. Danach sind wir gegangen.

Ich könnte mir vorstellen Altenpfleger zu werden, da es ein körperlicher Job ist und auch Geduld und starke Nerven benötigt. Den Ausflug fand ich okay, vor allem weil wir eine relativ kleine Gruppe waren. Ich hätte es besser gefunden, wenn wir mehr mit den Senioren machen hätten können. Am spannendsten fand ich die Demenz-Station.

Ann Sofie Kuska, 9b