Jazz @ WLRS

Am 12.10.21 gab es verwunderte Blicke im Schulhaus der WLRS: Wo kommt denn die Musik her? Klingt nach Konzert?!

Richtig – eine waschechte, 7-köpfige Jazzcombo nämlich Eva Leticia (Gesang), Susan Vaillant (Klarinette), Steffen Dix (Trompete), Rick Hannah (Gitarre), Johannes Schaedlich (Bass), Jorge Durán (Percussion) und Dirik Schilgen (Schlagzeug) hatte sich in der Aula eingefunden und gab dort ein exklusives Schulkonzert, erst für die Schüler der 9. und danach für die 10. Klassen. Nach zwei Jahren war es endlich wieder möglich, dass wir die Musiker zu uns einladen konnten – das Warten hat sich gelohnt!

 

 

 

In jeweils ca. einer Stunde nahmen uns die Musiker mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte des Jazz: Von den Ursprüngen in New Orleans („Second Line Blues“, „Oh when the saints“) über Swing („Bye bye blackbird“), Latin Jazz („Besame mucho“, „Girl from Ipanema“), Bebop („Ornithology“) bis hin zu Jazz Fusion („Mercy Mercy Mercy“) war alles vertreten, was im Bereich Jazz-Standards Rang und Namen hat.

 

 

 

Ergänzt wurden die Stücke durch Erläuterungen zur Entstehung der jeweiligen Stile sowie durch aktives Bewusstmachen von Improvisation, Off-Beat und des „Call & Response“ -Prinzips. Interaktion war gefragt, denn v.a. die charismatische Sängerin ermutigte immer wieder zum rhythmischen Mitklatschen oder zu Antwortgesängen und die zahlreichen Soli der Musiker wurden stilgerecht mit Zwischenapplaus bedacht. Und dass das Thema „Kommunikation“ im Jazz extrem wichtig ist, war gut zu erkennen: Auf beeindruckende Weise verständigte sich die Band mit Hilfe kleinster Gesten oder Blicken im Zusammenspiel und warf sich mit großer Spielfreude die (musikalischen) Bälle zu.

 

 

 

Jazz gilt oft als „abgefahren“, „nerdy“ und als „zu abstrakt“ für Schüler und manch einer hat sich wohl gefragt „Braucht die WLRS so ein Konzert wirklich?“. Nun: Zum einen verstehen wir es als wichtigen Auftrag, Schüler auch mit Inhalten zu konfrontieren, die ihnen erst einmal fremd sind, um ihren Horizont zu erweitern. Und zum anderen: Die eigentliche Botschaft, die (diese) Musik transportiert, ist universell und aktueller denn je. Denn egal, aus welchem Land man kommt, egal welche Sprache man spricht – beim gemeinsamen Musikmachen muss man sich für andere Menschen und andere Kulturen öffnen und immer in Kontakt miteinander bleiben. Nur dann gelingt im wahrsten Sinne ein Zusammenspiel - ob auf der Bühne oder im (Schul-)Leben. Daher war dieses Konzert nicht nur eine echte Bereicherung für den Musikunterricht der Stufen 9 und 10, sondern auch im besten Sinne „Schule des Lebens“. Und mit den Worten von George Gershwin: „Life is a lot like jazz - it's best when you improvise.” [Das Leben ist dem Jazz sehr ähnlich – es ist am besten, wenn du improvisierst.]

 

 

 

Wer die Musiker noch einmal erleben möchte: Am 12.11.21 findet um 20:30 Uhr ein Konzert mit „unserer“ Combo in der Schlossgartenhalle statt. Für Jugendliche unter 16 Jahren ist der Eintritt frei!

 

 

 

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Künstlern für das wundervolle Konzert und besonders bei der Bürgerstiftung Ettlingen, mit deren großzügiger Unterstützung die Veranstaltung ermöglicht wurde!

 

 

 

Text und Bild: Teresa Bernecker